TV-Turner erreichen das Finale der Regionalliga

Drei Siege aus vier Begegnungen konnten die Teams der KTV Obere Lahn und des TV-1862 Langen bis zum vergangenen Wochenende verbuchen. Das direkte Aufeinandertreffen in Biedenkopf musste die Entscheidung bringen, welche Mannschaft das Finale der Regionalliga 2016 erreichen würde.

Da im Turnen für jede gewonnene Gerätewertung an den sechs zu turnenden Geräten auch zwei Punkte vergeben werden, ist die Tabellenplatzierung bei gleicher Anzahl gewonnener Wettkämpfe auch von der Anzahl der gewonnen Geräte abhängig.

Christopher Schmidt-Knatz, Andreas Eich, Alexander Patz Tobias Künstler, Tobias van Roo, Björn Junker

Die Turner aus Langen hatten am Wochenende keinen geringeren Gegner als den aktuellen Spitzenreiter der Liga, der allerdings davon profitierte, dass er einen Wettkampf kampflos gewonnen und damit auch zwölf Gerätepunkte „gratis“ erzielt hatte.

Die Aussichten auf einen Erfolg in Biedenkopf wurden allerdings kurzfristig erheblich getrübt, denn von den neun Turnern, die noch am vergangenen Wochenende gegen den TV-Großostheim angetreten waren, mussten drei aus Krankheits- und Verletzungsgründen kurzfristig ihren Einsatz absagen.

Im Turnzentrum Biedenkopf bot diese stark dezimierte Mannschaft dann aber unter gegenseitiger Anfeuerung und mit entschlossener Willenskraft eine überragende Leistung mit wirklich hervorragend gelungenen Übungen einem kleinen sachverständigen Publikum dar.

Das Bodenturnen beider Mannschaften war schon eines Finales würdig. Langen konnte zwar diesen ersten Durchgang knapp mit 0,05 Punkte Vorsprung für sich entscheiden, aber beide Teams erreichten mit 37,15 und 37,10 Punkten absolute Höchstwertungen im gesamten Ligavergleich. Die besten Übungen zeigten Felix Weber (Obere Lahn) mit 13,20 und Tobias van Roo (Langen)mit 12,65 Punkten.

Am Pauschenpferd wurde dann jedoch deutlich, dass der Verlust von drei Turnern nicht einfach zu kompensieren ist. Nur 26,70 gegenüber 31,40 Punkten bedeutete nach dem zweiten Gerät einen weiten Rückstand von nahezu fünf Punkten, im Boxjargon ein „Wirkungstreffer“, der durchaus schon ein frühzeitiges „KO“ hätte bedeuten können.

Im anschließenden Ringeturnen demonstrierten die TV-ler dann aber sogleich ihre Liga-Sonderklasse an diesem Gerät. Mit 35,5 zu 31,2 Punkten wurde der Vorsprung der Turner der KTV-Obere Lahn fast unverzüglich pulverisiert. Herausragend auch hier einmal mehr die Übung von Tobias van Roo mit einer Bewertung von 12,5 Punkten, sowie Alexander Patz mit 11,75 Punkten.

Zur Halbzeit war die Spannung in der Halle fühlbar: 0,35 Punkte trennten die beiden Teams vor den abschließenden drei Gerätedurchgängen voneinander, der Ausgang der Begegnung schien völlig offen.

Am Sprungtisch erzielte die KTV-Obere Lahn mit 34,50 Punkten eine sehr ordentliche Mannschaftsleistung, aber mit einem glänzend aufgelegten Tobias van Roo (12,65 P.), sowie Alexander Patz (11,75 P.) und Tobias Künstler (11,55 P.) erhielt Langen 35,95 Punkte und konnte damit den knappen Rückstand in einen Vorsprung von 1,10 Punkten verwandeln.

Im folgenden Barrenturnen zeigte Felix Weber mit 12,80 Punkten seine Sonderstellung an diesem Gerät, aber gegen die geschlossene Mannschaftsleistung von 35,05 Punkten der Gäste aus Langen blieben die Gastgeber (33,80 Punkte) auch an diesem Gerät deutlich zurück. Sehr gute 11,45 Punkte für die Übung von Andreas Eich fielen hier sogar aus der Wertung. Die Höchstwertung für Langen lieferte auch hier Tobias van Roo mit 12,30 Punkten, dicht gefolgt von Christopher Schmidt-Knatz mit 12,10 und Tobias Künstler mit 11,65 Punkten.

Die Punktedifferenz war nach dem Barrenturnen auf 2,20 Punkte angewachsen, aber noch immer war der Ausgang des Wettkampfs durchaus offen, sieht man doch beispielsweise an den Ringewertungen, wie schnell ein Vorsprung von mehreren Zählern verloren gehen kann.

Entsprechend mahnte der Trainer vor dem Reckturnen noch einmal zu voller Konzentration, musste sich aber eher von seinen schon völlig auf den Abschluss fokussierten Turnern beruhigen lassen. Auch am Reck holte Langen sich abschließend die Gerätewertung. Dieses mal sogar mit einem deutlichen Abstand von 33,80 zu 30,10 Punkten, was zu einem Gesamtergebnis von 204,15 zu 198,10 Punkten für Langen führte. Fast schon wie gewohnt setzte sich im Vergleich der Reckwertungen Christopher Schmidt-Knatz mit 11,50 Punkten an die Spitze.

Erfreulich ist am Rande der persönliche Sechskampf Rekord von Tobias van Roo, der sich mit 71,60 Punkten nicht nur in Biedenkopf, sondern auch im gesamten Ligafeld an die Spitze gesetzt hat.

Mit diesem Erfolg steht der TV-Langen mit 8 : 2 Punkten aktuell hinter dem TuS-Ober-Ingelheim, der ebenfalls 8 : 2 bilanziert aber mehr Gerätewertungen für sich entscheiden konnte auf Rang 2 der Ligatabelle. Im Finale am kommenden Sonntag in Stierstadt werden somit die Turner aus Langen und der TuS-Ober-Ingelheim stehen.

Kampfrichter für Langen war Philipp Wise.

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