Zum ganz großen Finale der hessischen Turnligen hatten die Organisatoren am vergangenen Sonntag in die Großsporthalle in Eppertshausen geladen. Über hundertfünfzig Turner gingen in Landesliga, Oberliga und Regionalliga an die Geräte, um sich für einen Aufstieg in die höheren Ligen zu qualifizieren oder aber einen Abstieg in eine niedere Wettkampfklasse zu vermeiden.
Für die TV-Turner aus Langen ging es nur noch um das Ranking innerhalb der Regionalliga, einen Verbleib darin hatten sie sich bereits früh in der Saison mit drei gewonnenen Wettkämpfen in Folge gesichert. Ausgangspunkt vor dem Finale war der dritte Platz, den es nun gegen den vierten der Tabelle KTV-Obere-Lahn zu verteidigen galt. Zwei Mannschaften gingen zeitgleich je an eines der sechs Geräte, eine Herausforderung für die Aufmerksamkeit der etwa hundertfünfzig begeisterten Zuschauer, die vor allem die Leistungen des eigenen Teams im Auge behalten wollten.
Die Riegen des TV- Langen und der KTV-Obere-Lahn mussten als Dritt- und Viertplatzierte zuerst am gefürchtete Pauschenpferd turnen, ein schwieriger Einstieg in einen Wettkampf, in dem der Adrenalinspiegel zu Beginn besonders spürbar zu motorischen Unsicherheiten führen kann.
Die daraus folgenden „Wackler“ waren allerdings bei den Turnern von der KTV-Obere-Lahn an diesem Gerät noch stärker ausgeprägt als im Langener Team, das sich trotz einiger Schwächen die zwei Gerätepunkte sichern konnte.
Auch an den Ringen blieb das Team aus Langen mit drei Punkten Vorsprung deutlich vor dem Konkurrenten aus Biedenkopf und erturnte sich damit schon am zweiten Gerät ein Polster von 5,50 Punkten, das am Sprung noch einmal um 0,70 Punkte anstieg. Kraftvoll vorgetragene Übungen von Tobias Künstler, Tobias van Roo und Alexander Patz erbrachten 33,85 Punkte an den Ringen, gelungene Sprünge von Tobias van Roo, Christopher Schmidt-Knatz und Alexander Patz sicherten 34,85 Gerätepunkte.
Die noch ausstehenden Übungen am Barren, Reck und Boden haben sich mittlerweile als zuverlässige Punktequellen entwickelt, so dass zu diesem Zeitpunkt der dritte Platz für Langen bereits als gesichert angesehen werden konnte. Christopher Schmidt-Knatz zeigte am Barren (12,10) und am Reck (11,95) seine schönsten Übungen und noch einmal stieg der Vorsprung in der Mannschaftswertung um 2,80 Punkte an.
Damit war die Spannung gewichen, was sicherlich für einige unnötige Fehler im abschließenden Bodenturnen verantwortlich war. Überzeugen konnten dennoch Tobias Künstler mit starken 12,00 Punkten, Alexander Patz mit 11,50 Punkten und Andreas Eich mit 10,60 Punkten. Mit 9,80 Punkten gab Adrian Schrock seinen Einstand in dieser Disziplin. Dennoch mussten die Langener in ihrer sonst stärksten Disziplinen am Ende einen Punkterückstand von 0,80 Punkten hinnehmen, was aber für das Endergebnis von 198,95 Punkten zu 190,75 Punkten für Langen nur ein unbedeutender Schönheitsfehler in einem absolut gelungenen Finalauftritt war.
Gewinner der Regionalliga 2015 ist die Mannschaft des TuS-Ober-Ingelheim, gefolgt von dem Team des TV-Großostheim. Nach dieser erfolgreichen Saison ist es aus Langener Sicht durchaus bemerkenswert, dass der Tabellenerste TuS-Ober-Ingelheim in Langen gegen den TV-Langen die Begegnung verloren hat und der TV-Langen nach dem Finale gleiche Tabellenpunkte (8 : 4) wie der Zweitplatzierte aus Großostheim aufweist. Das zeigt, dass der Regionalligaaufsteiger 2014 aus der Sterzbachgemeinde mit den besten Teams auf Augenhöhe ist und für 2016 Anspruch auf eine höhere Stufe des Siegespodests anmeldet.