Ligaaufsteiger nun als Ligaspitzenreiter.
Auch in der dritten Runde der Turnregionalliga blieb die Riege aus Langen unangefochten und setzte sich damit an die Spitze der sechs hessischen Teams.
Am vergangenen Wochenende war die lichtdurchflutete Lindener Stadthalle nahe Gießen Austragungsort der Begegnung mit Odenhausen. Vorbereitet war die Halle schon für den Bundesligawettkampf der Grossen-Lindener am Nachmittag, so dass die beiden Regionalligisten den hervorragend ausgestatteten Gerätepark am Vormittag nutzen konnten.
Wie gewohnt zeigten Alexander Patz, Christopher Schmidt-Knatz, Andreas Eich, Tobias Künstler und Tobias van Roo sprungstarke Übungen am Boden, was ihnen die erste Gerätewertung sicherte.
Die Jungs aus Odenhausen zeigten dann am Pauschenpferd solides Können, aber erneut fielen die Gerätepunkte an Langen, wenn auch diesmal nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,5 Punkten. Das Mannschaftsergebnis von 29,2 Punkten (zum Vergleich Boden 36,35) macht deutlich, dass an diesem schwierig zu turnenden Gerät noch „viel Luft nach oben“ ist. Mit 10,25 Punkten war hier Tobias Künstler erfolgreichster Gastturner. Im Gegensatz zum Reck-, Barren- und Ringeturnen wird am Pauschenpferd der Körper in einer horizontal-kreisförmigen Bahn bewegt wird. Dabei lastet das Körpergewicht während der Übungsdauer ausschließlich auf den Händen. Durch die enorme Anforderung an Koordination und Kraftausdauer ist dieses Gerät daher oft für den Ausgang eines Wettkampfes entscheidend.
An den Ringen erbrachten drei sehr ansprechende Darbietungen 33,85 Punkte und die Gerätewertung für Langen. Mit 11,35 Punkten war an diesem Gerät Alexander Patz der Topscorer.
Zur Halbzeit der Begegnung sicherten drei Punkte einen komfortablen Vorsprung auf dem Konto des TV-Teams, das aber dennoch sehr konzentriert an die drei letzten Aufgaben gehen musste. Schnell kann ein solcher Vorsprung dahinschmelzen, wenn das Kampfgericht ein gezeigtes Element als technisch unzureichend einstuft. Hat eine Übung dadurch statt der Mindestanzahl von 7 nur 6 anerkannte Übungsteile, werden dem Turner 4 (!) Strafpunkte abgezogen. Zwei solche Patzer können einen für sicher geglaubten Sieg also schnell in eine Niederlage verwandeln.
Ihre an diesem Tag einzigen Gerätepunkte sicherten sich die Jungs aus Odenhausen nach einer Pause am Sprungtisch. Hier konnten Sie mit zwei sehr sauber gestreckten Tsukaharasprüngen überzeugen. Die Riege aus Langen zeigte einen ordentlichen Überschlag mit einer vollen Längsachsendrehung (Tobias Künstler), einen gebückten Tsukaharasprung (Tobias van Roo), sowie einen sehr gut ausgeführten Handstand-Überschlag mit direkt angeschlossenem Salto vorwärts (Christopher Schmidt-Knatz).
Das Turnen am Parallelbarren, die fünfte Disziplin, ist mittlerweile eine Stärke der Jungs aus der Friedrich-Ludwig-Jahnhalle. Mit einer elegant vorgetragenen Kür dominierte Christopher Schmidt-Knatz diese Aufgabe; er erhielt 12,4 Punkte. Den Sieg am Barren sicherten Tobias van Roo (11,3 P.) und Alexander Patz (11,2 P.).
Das Pauschenpferd ist das Gerät mit der höchsten koordinativen Herausforderung, das Hochreck das Gerät, das bereits im Lernprozess den meisten Mut verlangt. Hier scheitern oftmals sogar talentierte Turnschüler an der Bewegungsweite einer Riesenfelge, bei der hohe Belastungsspitzen auf den Körper wirken. Zudem soll eine Übung mit einem angemessenen Saltoabgang in großer Höhe abgeschlossen werden, für den einen oder anderen eine Anforderung, die den Wechsel zu weniger stressigen Sportarten zuweilen beschleunigt.
Für das TV-Team entwickelt sich das Reck immer mehr zu einem verlässlichen Punktelieferanten. Wieder erturnte Christopher Schmidt-Knatz hier den Höchstwert mit 11,10 Punkten, mit 10,90 und jeweils 9,50 Punkten sicherten Tobias van Roo, Alexander Patz und Andreas Eich die fünfte Gerätewertung an diesem Vormittag.
200,20 Punkte vergaben die fünf Kampfrichter an das Langener Team, mit letztendlich 9 Punkten Vorsprung war damit auch der dritte Ligadurchgang in Folge erfolgreich absolviert.
Da Langen als einzige Mannschaft drei gewonnene Wettkämpfe verbucht, ist vorläufig die Spitzenposition der Liga erreicht.
Für Langen waren am Start: Andreas Eich, Tobias Künstler, Christopher Schmidt-Knatz, Tobias van Roo, Alexander Patz, Thomas Schösser und Adrian Schrock. Kampfrichter für Langen war Reinhard Knatz.
Am nächsten Wochenende wird die Mannschaft in Wiesbaden zu Gast sein und die vierte Runde bestreiten.
Am 31. Oktober ist dann wieder die TV-Halle am Jahnplatz ab 15:00 Uhr mit Gästen aus Großostheim Schauplatz der Turnkunst.
Die Ligafinalrunde wird schließlich am Sonntag den 15. November im nahen Eppertshausen durchgeführt, zu der alle Freunde des Turnens herzlich eingeladen sind.