Seligenstadt war der Austragungsort des diesjährigen Landesliga-Endkampfes der Kunstturner. Neun Mannschaften mit jeweils bis zu fünf Turnern stritten an fünf Geräten und dem Boden um den diesjährigen Meistertitel.
Die Langener Turner begannen ihre Übungsfolge am Sprung. Noch im vergangenen Jahr war dieses Gerät eine Schwäche der Mannschaft, da die gezeigten Sprünge noch nicht die notwendige Schwierigkeitsstufe erfüllten. Inzwischen ist dies mehr als behoben, besondere Trainingsmaßnahmen führten jetzt die Mannschaft auf den ersten Platz nach diesem Gerät. Die Wertungen von Alexander Tschuprow, Christoph Burandt, Sascha Karplak, Nils Henning und Frederik Berck waren an diesem Tag von keiner anderen Mannschaft zu schlagen.
Mit Barren und Reck folgten zwei Geräte, an denen ebenfalls deutliche Fortschritte zu erkennen sind, die sauber vorgetragenen Übungen müssen aber noch durch weitere Elemente und Verbindungen ergänzt werden, um sich auch an diesen Geräten von der Leistung der anderen Mannschaften abzusetzen.
In der olympischen Reihenfolge gingen die Langener nun an ihre Bodenübungen. An diesem Gerät ist die Rige in der Landesliga kaum von ihren Gegnern zu erreichen. Mühelos erturnten Alexander Tschuprow, Christoph Burandt, Sascha Karplak und Nils Henning im vierten Durchgang zur Überraschung der 54 Teilnehmer und zahlreicher Zuschauer erneut die Führung in der Gesamtwertung.
Ein Turnwettkampf ist aber ohne eine solide Leistung am Pauschenpferd kaum zu gewinnen. An diesem Zittergerät der Turner hätte sich das Langener Team nun bewähren müssen und der zweite Platz in der Endabrechnung wäre sicher gewesen. Jedoch, so mühelos, wie die Turner am Boden ihre Salti und Schrauben gezeigt hatten, so schwer fiel es ihnen dieses mal, sich auf dem scheinbar bockigen Pauschenpferd zu halten. Keine der Übungen war fehlerfrei. Gegenüber der stärksten Mannschaft an diesem Gerät verlor man mehr als 6 Punkte, der zweite Platz rückte in unerreichbare Ferne, zumal als letztes Gerät die Ringe warteten, bisher nicht gerade die stärkste Disziplin der jungen Mannschaft, die sich nach dem Desaster am Pauschenpferd am Ende des Feldes wiederfand, die Enttäuschung war unübersehbar.
Aber nun zeigten sich die Früchte eines konsequent durchgeführten Krafttrainings am Ende jeder Trainingseinheit. Andreas Eich, Christoph Burandt, Sascha Karplak und Nils Henning steigerten an diesem Gerät ihre bisherige Bestmarke um zwei Punkte auf über 21 Zähler.
Vom Ende des Feldes rutschte die Mannschaft dadurch immerhin wieder auf den 4. Tabellenrang.
Fazit: Die TV-Turner sind auf einem guten Weg, zu einer der attraktivsten Mannschaften der Region zu werden. Technisch gutes und sauberes Turnen ist die Grundlage. Gelingt es, die bisherige Schwäche am Pauschenpferd zu einer Stärke umzuwandeln und an Reck und Barren hochwertigere Abgänge zu zeigen, dann steht das Turnen im TV wieder einmal auf einem wirklich sehenswerten Niveau.